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Der Jubel der Gäste in der Chaos Arena kannte gestern Abend keine Grenzen, als die Ergebnisse von den anderen Plätzen durchgesagt wurden: 0:0, 1:1. Spikes Blue Devils FC war deutscher PPM-Fußballmeister! Und wie unwahrscheinlich war das denn gewesen! Als Vierter vor dem letzten Spieltag!

Das Saisonfinale war so spannend und verrückt, wie man es sich nur vorstellen kann. Fünf Mannschaften konnten vor dem Spiel noch Meister werden.
Die Capitals aus Marl als Fünfter mussten sehr hoch gewinnen, um überhaupt noch Chancen zu haben. Doch sie lagen ab der 14. Minute zurück und waren frühzeitig aus dem Rennen.
Das Spiel der Blue Devils bei Hollywood Leipzig war ebenfalls bald entschieden, nach 51 Minuten stand es schon 0:3.
Im Spitzenspiel zwischen den Sportfreunden und Wanne-Eickel gab es keine Tore und so waren die drückend überlegenen Schwalbenadler nach ihrem verdienten 1:0 in der 50. Minute lange virtueller Meister. Bis kurz vor Schluß, als Gegner Rising Down Augsburg den einzigen Torschuß zum glücklichen Ausgleich nutzte. Damit waren die Schwalbenadler plötzlich nur noch Dritter, Entsetzen machte sich unter Spielern und Fans breit.
Nun lagen die Devils vorne, beim Stand von 0:4 wurde abgepfiffen, und nur noch ein Tor im Stadion der Sportfreunde konnte daran etwas ändern. Doch der Ball wollte dort einfach nicht über die Linie.
Es dauerte einen Moment, bis sich die Erkenntnis bei den Blue Devils durchsetzte, daß das Unmögliche eingetreten war, man hatte es geschafft, man war Meister. Ein wahnsinniges Ende einer verrückten Saison. Wahnsinn war überhaupt das Wort, das man am meisten hörte.

Der Teammanager schaute ungläubig, während er die ersten Interviews gab:
„Wir wissen gar nicht so genau, was da passiert ist. Wahnsinnige Mannschaftsleistung, diese Aufholjagd. Wir haben eine großartige Defensive, die hat uns die Meisterschaft gewonnen, eindeutig. Wir haben eine super Rückrunde gespielt, stehen irgendwo auch zurecht da oben.
Aber wir wissen, daß wir es ohne Schützenhilfe nie geschafft hätten. Und natürlich war viel Pech bei den anderen Teams, heute besonders bitter für die Schwalbenadler. Nicht zu vergessen Wanne-Eickel, die Sportfreunde oder auch Marl. Alle wären verdiente Sieger in diesem Krimi gewesen.
Aber nun haben wir es irgendwie geschafft, und wir werden feiern!“

Da wirklich niemand mit diesem Meisterschaftsausgang gerechnet hatte, erst recht kein Offizieller, war nur die Plastikkopie einer Kopie des Meisterpokals in das Stadion in Leipzig gebracht worden. Kapitän Kenny Weißenhorn begrüßte sie dennoch mit einem kräftigen: „Da ist das Ding!!!“, als sie ihm in die Hände gedrückt wurde.
Danach war langes Feiern angesagt, im Stadion, auf der Rückreise, beim spontanen Autokorso bis weit in die Nacht. Der etwas angeheiterte Torjäger Karl Nagy schoss dabei die Pokalkopiekopie vom Dach des Mannschaftsbusses in die Fanmassen. Sein Kommentar: „Is‘ doch nur ne Kopie, und ich wollt‘ immer schon mal einen auf Real Madrid machen!“

Bevor die verkaterten Spieler dann ins Trainingslager aufbrachen, gab es heute morgen noch einen Umzug, der an einer großen Showbühne vor tausenden Fans endete. Dabei wurde Abwehrchef Franko Zottl als wertvollster Spieler der Mannschaft ausgezeichnet. „Was für eine Supersaison! Wie unglaublich, vor einem Jahr haben wir hier noch den Aufstieg gefeiert, jetzt die Meisterschaft. Wir waren in der ganzen Saison nur einmal Tabellenerster, und das am letzten Spieltag. Vor fünf Spielen standen wir noch weitab auf Platz 7. Fußball ist manchmal schon irgendwie der Wahnsinn! Großartig, aber wahnsinnig.“

Kann man so stehen lassen. Bei all dem Tohuwabohu ging übrigens fast ein Gerücht unter, das am Rande der Feier aufkam. Angeblich wollen sich die Blue Devils bald umbenennen. Seltsamer Zeitpunkt, als Meister und so. Aber gut, da ist eben gerade Wahnsinn angesagt.

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