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This press release is a response to the press release of team Germany Black Cats Bösinghoven†: Materna is back!

Germany Black Cats Bösinghoven† - Maternas Reha-Tagebuch, Tag 1

Die folgenden Aufzeichnungen entsprechen den Tatsachen. Es hat sich alles genau so zugetragen, wie ich es niedergeschrieben habe. Wer daran zweifelt, der soll verdammt sein. Wer mich der vorsätzlichen Lüge bezichtigt, der soll verdammt sein. Wer Altbier mit Cola mischt, der soll verdammt sein.
Ich hinterlasse dieses Tagebuch der Nachwelt in dem festen Glauben, dass sie milde über mich und mein Wirken urteilen wird. Auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass es mich einen Scheiß interessiert, was die Nachwelt von mir hält. Dennoch will ich hiermit mein Tun und Handeln in ein rechtes Licht rücken. Vielleicht werden sich kommende Manager-Generation ein Beispiel daran nehmen, vielleicht wird mein Name sogar einst als leuchtendes Vorbild und Synonym für geballte Managementkompetenz in die Annalen des Fußballs eingehen. Dann kann ich voller Stolz zurückblicken und sagen: Ich bin Ewald Materna, und ich bin Fußballmanager.

Tag 1
Da schicken mich die Vereinsbosse auf Anraten vom Jeckel (Vereinsarzt, Anm.d.Red.) also tatsächlich in eine Therapie. Als ob dieser Metzger irgendeine Ahnung hätte. Ich sei unausgeglichen, neige zu Gewaltausbrüchen und leide an maßloser Selbstüberschätzung. Ich müsse lernen, mich selbst mit all meinen Fehlern zu akzeptieren, müsse meine innere Mitte finden. Am Ende soll ich wohl noch lernen, mich selbst zu lieben!? Dafür habe ich eigentlich eine Assistentin, die immer eine Flasche Babyöl zur Hand hat. Aber darauf werde ich jetzt wohl vorerst verzichten müssen. Entweder die Therapie, oder mein Vertrag wird nicht verlängert.
Es war allerdings nicht die Rede davon, dass ich mich mit fettgesichtigen Rezeptionistinnen herumschlagen muss.
"Sie müssen Herr Materna sein?!", trällert sie mir mit übertriebener Freundlichkeit entgegen.
"Und sie Frau Fettarsch", denke ich bei mir. Ich werde zur Anmeldung geschickt. Jaja, richtig gelesen: von der Rezeption zur Anmeldung. Die Kollegin von Frau Fettarsch droht mir eine Einführungsveranstaltung an. Mir und meinen drei Mitstreitern. Die typischen Blockflötengesichter. In Ermangelung ihrer Namen nenne ich sie erstmal Blöd, Bescheuert und Behämmert. Scheinen richtig bekloppt zu sein, die Drei. Genau wie die Kollegin von Frau Fettarsch. Im Treppenhaus erklärt sie uns: "Wenn diese Tür hier mal geschlossen sein sollte, dann einfach die Klinke runterdrücken." Ach, ne...
"Also richtig runterdrücken, nicht nur halb." Ah, ja...
"Gar nicht feste, sondern eben nur ganz runter."
Jetzt ist es amtlich: Ich bin im Irrenhaus gelandet! Wobei hier die Insassen offensichtlich einige Jobs übernommen haben, wie z.B. an der Rezeption sitzen und den Neulingen zeigen, wie die Türen funktionieren. Blöd, Bescheuert und Behämmert gucken genau so, wie sie heißen. Für sie war die "Wie benutze ich eine Türklinke"-Lektion offensichtlich mehr als notwendig, denn die Drei sehen aus, als seien sie zu blöd, einen Eimer Wasser umzukippen.
Dann lerne ich meine persönliche Therapeutin kennen. Frau Dr. Barbara Ballhauf-Unterstetten.
"Moin Babsi, ich bin der Ewald", sage ich und halte ihr die Hand hin. Ich bin eben charmant.
"Sie dürfen mich Frau Doktor Ballhauf-Unterstetten nennen, oder einfach Frau Doktor."
Sie gibt mir zwar die Hand, aber es fühlt sich an, als hätte ich einen halbgefrorenen Lachs in den Fingern. Das würde meiner Assistentin Irina nie passieren, die hat immer warme, weiche Hände. Bevor ich bei dem Gedanken daran zu sabbern beginne, gucke ich mir Frau Doktor mal genauer an. Sie hat zwar 'ne Stimme wie'n Rauchmelder, ist aber gar nicht so unattraktiv, das Biest. Und macht hier auf unnahbar. Das wollen wir doch mal sehen. Hab schon ganz andere geknackt. Das Therapiegespräch geht mir achtspurig am Arsch vorbei. Ich gehöre hier sowieso nicht hin, aber das binde ich Babsi nicht auf die hübsche Stubsnase.
Mittagessen is lecker. Ich schlinge wie ein Rottweiler, damit ich den mit Bekloppten angefüllten Speiseraum schnell wieder verlassen kann. Ich rufe Ruge (Manager-Assistent, Anm.d.Red.) im Büro an, doch der geht nicht ran. Jetzt, wo ich nicht da bin, machen die wohl alle zwischen zwölf und eins Mittagspause. Da kehrt der Schlendrian ein, das sehe ich schon kommen. Und wenn ich dann wieder zurück bin, sind wir abgestiegen und hoch verschuldet. Dann lasse ich den Ruge aber vor der versammelten Truppe im Mittelkreis auspeitschen, soviel steht fest.
Am Nachmittag ist Ergotherapie an der Reihe. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Der Therapeut sieht aus wie eine Kreuzung aus Hape Kerkeling und Hannelore Kraft. Er klärt mich auf: "Ergotherapie ist verrückt. Da heißt es loslassen, nicht denken, sondern machen was man fühlt, wonach einem ist." Mir ist danach, dem Kerl eine reinzuhauen. Statt dessen schnappe ich mir nach langer Bedenkzeit widerstrebend ein Blatt Papier und Buntstifte. Die sortiere ich erstmal von dunkel nach hell. Ordnung muss sein. Blöd, Bescheuert und Behämmert kriegen nicht viel auf die Reihe. "Was soll ich denn malen, ich krieg das nicht hin, ich will zu meiner Mama" ist alles, was ich zu hören bekomme. Ich nehme es wie ein Mann. Und male Kreise. Einen nach dem anderen. In immer helleren Farben. Am Ende ist das Blatt mit einer Spirale gefüllt, wie meine Frau Erna sie eingesetzt bekommen hat. Dunkles Zentrum, heller Rand. Wie bei Erna. Ich find's schön. Hannelore Kerkeling hat auch was dazu zu sagen: "Kreise. Aha. Wie spannend. Hast du das Gefühl, dich im Kreis zu drehen?"
"Ne, aber kennst du das Gefühl, eine auf die Zwölf zu bekommen?", denke ich und kann mich nur mühsam im Zaum halten. "Manchmal", sage ich gepresst und denke an Ruge, der bestimmt gerade sein opulentes Mittagsmahl auf Spesen abrechnet. Ich lenke das Gespräch geschickt auf meine drei Mitstreiter Blöd, Bescheuert und Behämmert ("Gucken sie mal, die haben noch gar nixx gemalt!";), und vertiefe mich den Rest der Stunde in das Ausmalen von Mandalas, während Hannelore Kerkeling den drei Klappstühlen erklärt, dass Ergotherapie nichts mit der Versicherung zu tun hat...

Maternas Spruch des Tages:
"Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. (Konfuzius)
Kommt es nicht zurück, jage und erschieße es! (Materna)"


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Press release rating: Poor - Normal - Excellent



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