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Saksa Black Cats Bösinghoven† - Krisensitzung - Teil III

Bösinghoven - Nach fünf Auswärtspleiten und dem unnötigen Punktverlust gegen das B-Team der Zorbau Punks lud TuS-Manager Materna erneut zur Krisensitzung. Diesmal waren jedoch alle Angestellten und Spieler geladen, sogar die Stadionwärter hatten zu erscheinen. Die Versammlung fand deshalb auch nicht wie üblich im Besprechungsraum bei Gebäck und Tee statt, sondern in der angrenzenden Sporthalle.

Materna (klopft auf's Mikro): „Test, Test.“
(Er wird nicht beachtet, in der Halle wird weiterhin angespannt gemurmelt.)
Materna (klopft heftiger und brüllt): „Ich sagte bereits: TEST, TEST!“
(Das Gemurmel erstirbt, die Anwesenden nehmen Platz.)
Materna: „Setzen! Ruge!?“
Ruge (Manager-Assi, springt auf): „Ja, hier, Chef.“
Materna: „Sind alle da?“
Ruge (sieht sich fragend um): „Eh... ich... weiss...“
(Materna funkelt ihn an, seine Gesichtsfarbe wechselt von aschfahl zu zartrosa.)
Ruge: „Doch, doch, alle da.“
Materna: „Gut. Also, Leute, die Lage ist ernst. Statt uns nach oben orientieren zu können, sind wir jetzt nochmal in Bedrängnis geraten. Nur zwei Punkte bis zum Relegationsplatz. Ich halte das für einen schlechten Witz. Hatte ich nicht mindestens Platz 8 gefordert?“
Heinlein (Manager-HiWi): „Bis Platz 8 sind es 5 Punkte, Chef.“
(Totenstille, viele schauen angestrengt auf ihre Schuhspitzen.)
Materna (ruhig): „Wie war noch gleich dein Name?“
Heinlein (erhebt sich freudestrahlend): „Heinlein, Chef, Lennard...“
Materna (brüllt): „Schnauze! Raus!“
Heinlein: „Ich verstehe nicht. Hab ich was falsches...“
Ruge (brüllt): „Raus mit dir, raus!“
(Heinlein verlässt schluchzend den Saal.)
Materna (wirft Ruge einen stolzen Blick zu): „Meint noch jemand, mich über ein so offensichtliches Detail aufklären zu müssen?“
(Allgemeines Gemurmel nach dem Motto „Nö, nö, schon gut“.)
Materna (zieht einen kleinen Zettel aus dem Cordjacket): „Hier wird sich einiges ändern. Nicht nur, dass wir keine Punkte holen, wir haben auch noch finanzielle Probleme. Deshalb werden wir uns von einigen Spielern und Mitarbeitern trennen müssen.“
(Aufgeregtes Gemurmel.)
Materna (faltete den Zettel auseinander): „Schnauze! Also, die Herren, deren Namen ich jetzt aufrufe, stehen bitte auf.“ (Macht eine dramatische Pause.) „Bothe. Platz. Han.“
(Die genannten Spieler stehen auf.)
Materna: „Spint ausräumen, Autoschlüssel abgeben, Papiere abholen. Und jetzt raus!“
(Die genannten Spieler verlassen schockiert den Saal.)
Materna (dreht den Zettel um): „Nun zu euch, Kollegen.“
(Einige Angestellte schlucken hörbar.)
Materna: „Spencer, Matthes, Oezdemir, Nowak, Heinlein, Jürke, Herrero, Füller. Aufstehen!“
(Sechs der acht genannten stehen auf.)
Materna (zählt murmelnd durch): „Da fehlen zwei. Ruge?!“
Ruge (steht auf): „Heinlein haben sie eben rausgeschickt, Chef. Und Herrero... naja, der ist schon vor knapp zwei Wochen nach Polen gewechselt.“
Materna: „Ach, ja, erinnere mich. Hat mir ’ne Postkarte geschickt.“
Geyer (Stadionwart): „Mir auch, Chef. Sein neuer Verein hat sogar ein besseres Wartungszentrum als wir.“
(Materna feuert einen vernichtenden Blick ab, seine Gesichtsfarbe wechselt von zartrosa zu hellrot.)
Geyer: „Raus?“
(Materna nickt, Geyer verschwindet hastig.)
Materna (blickt auf die genannten Angestellten): „Worauf wartet ihr? Raus! Büro räumen, Autoschlüssel abgeben, Papiere abholen. Zack, zack!“
(Die sechs Angestellten eilen hinaus.)
Materna: „Wie euch allen aufgefallen sein dürfte, steht unser Cheftrainer Schwab nicht auf der Liste. Das hat seinen Grund. Schwab, Cuello – aufstehen!“
(Das Trainergespann erhebt sich.)
Materna: „Schwab, ich entbinde dich vom Posten des Cheftrainers. Das macht jetzt Cuello. Du assitierst ihm bis zum Saisonende. Dann sehen wir weiter.“
(Allgemeines Gemurmel, Schwab beginnt zu weinen.)
Materna: „Maul halten! Schwab, setzen! Cuello?“
Cuello (neuer Cheftrainer): „Si, Jefe.”
Materna: „Das ist deine Chance. Mach was draus. Ich will einen einstelligen Tabellenplatz.“
Cuello: „Muy bien, Jefe.”
Materna: „Komm mir nich mit bien, Gaucho! Heimsieg gegen die Wild Wings – das ist muy bien, claro?“
Cuello (setzt sich): „Si claro, Jefe.”
Materna: „Gut, das wäre geklärt. Ruge, gib Schwab ein Taschentuch. Weiter im Text. Hat jemand Fragen?“
(Totenstille.)
Materna: „Kommt schon, Leute, traut euch! Ich bin doch kein Unmensch.“
(Gemurmel, hier und da wird verlegen gehustet.)
Lindner (Chefdozent): „Wer war denn neulich dieser Herr mit der Sonnenbrille und dem Basecap, Ewald?“
Materna: „Eh... wer? Weiss nich, wen du meinst, Uli.“
Stewart (Dozentenassi): „Na, der, der so aussah wie...“
Materna (brüllt): „Schnauze! Raus mit dir, Stewart, raaauuus!“
(Stewart huscht hinaus, Maternas Gesichtsfarbe wechselt von hellrot zu feuerrot.)
Materna: „Sonst noch Fragen?“
(Die meisten begutachten aufmerksam die Hallendecke oder entfernen Fussel von ihren Oberschenkeln.)
Langhans (Marketingmanager): „Was ist an dem Gerücht dran, dass Stroppel geholt werden soll? Ich meine, wie sollen wir das bezahlen?“
(Maternas Gesichtsfarbe wechselt von feuerrot zu aubergine.)
Materna (gefährlich ruhig): „Hast du unser Dementi nicht gelesen, Langhans?“
Langhans: „Eh... doch... ich dachte nur...“
Materna (brüllt): „Wo ist der Fehler in ‚ich dachte nur’? Ich bezahle dich nicht für’s denken, Werbefuzzi! Stroppel is mir völlig wurscht! Ende der Fragestunde, alle raus! Alle!“
(Die Halle leert sich, nur Maternas Sekretärin Irina Blazić bleibt zurück.)
Materna (schüttelt den Kopf): „Nur Stümper, alles Stümper. Keiner versteht mehr was von seinem Job“
Blazić (grinst): „Iech verstehe maine Joob.“

Fortsetzung folgt...


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